Jahresbericht
Bericht der 1. Vorsitzenden über das Geschäftsjahr 2022
Mitgliederentwicklung
Zum 1. Januar 2022 hatte das Sozialwerk 8 aktive und 5 passive Mitglieder. Die Gewinnung neuer Mitglieder gestaltet sich nach wie vor schwierig, da die meisten Interessenten lieber etwas direkt mit Menschen zu tun haben wollen, als nur über finanzielle Zuwendungen zu entscheiden. Wie haben weiter Daueranzeigen im Klönschnack und digital auf der Seite „Altonavi“ geschaltet. Wir freuen uns deshalb sehr, dass Frau Oppermann und Frau Schröder bei uns als neue aktive Mitglieder den Kreis verstärken.
Wir danken allen Spendern für ihre Unterstützung und versprechen, uns auch in Zukunft für eine sinnvolle Verwendung der Spenden einzusetzen.
Finanzielle Entwicklung
Im Jahr 2022 lag das Spendenaufkommen ungefähr auf dem Niveau des Jahres 2021. Die permanente Anzeige in „Unser Blatt“, die Versendung von Spendenbriefen und die einmalige Beilage von Überweisungsträgern in der Novemberausgabe von „Unser Blatt“ hatten dabei keine messbare Steigerung des Spendenaufkommens zur Folge. Allerdings erhielten wir von der „Pollmann-Stiftung“ im 3.Quartal zwei Spenden von je 5000 € und die Stiftung ist bereit, uns in Zukunft weiter finanziell zu unterstützen.
Schwerpunkte unserer Arbeit im Jahr 2022
Die mit der Coronapandemie einhergehenden Einschränkungen, von denen alle von uns betreuten Institutionen betroffen waren, haben unsere Arbeit auch im vergangenen Jahr noch beeinflusst, besonders der Zugang und Kontakt zu den Senioreneinrichtungen war erschwert bzw. teilweise nicht möglich.
Senioren:
Altenheim Haus Flottbek-Nienstedten
Das für bedürftige Bewohner dieser Einrichtung geführte „Verwahrkonto“ wurde aufgefüllt. Mit dem Geld aus diesem Konto werden Friseurbesuche, Fußpflege, Anschaffung von Büchern, eine Erfrischung bei gemeinsamen Ausflügen etc. finanziert.
Seniorenzentrum Bugenhagen
Das monatliche Taschengeld für bedürftige Bewohner wurde auch in diesem Jahr beibehalten. Das auch in dieser Einrichtung vorhandene „Verwahrkonto“, das überwiegend für die Finanzierung von Ausflügen dementer Bewohner eingesetzt wird, musste nicht aufgestockt werden. Wie schon im vorvergangenen Jahr bezuschussten wir wieder eine Reise nach Usedom. Eine Einzelperson erhielt einmalig eine Erstausstattung an Winterkleidung.
Seniorenheim „Lupine“
Diese Einrichtung ist neu in unser Betreuung und wir richteten auch hier ein „Verwahrkonto“ ein, das mit einer Anfangssumme ausgestattet wurde. Eine von der Einrichtungsleitung gewünschte „Gewichtsdecke“ für die dementen Bewohner wurde von uns finanziert.
Ernst und Claere Jung-Stiftung
Das Verwahrkonto besteht weiter, wurde jedoch nicht weiter aufgefüllt, da offenbar momentan kein Bedarf an finanzieller Unterstützung der Bewohner besteht.
Kitas/Schulen:
Unsere seit Jahren durchgeführte Weihnachtsaktion fand zu den gleichen Konditionen wie in den Vorjahren auch im Jahr 2022 statt. Es wurden bedürftige Familien in den folgenden Einrichtungen im Rahmen der Weihnachtsaktion unterstützt: Kita Melanchton, Grundschule Großflottbek, Gymnasium Hochrad, Gymnasium Othmarschen, Christianeum
Schwerpunkt unserer Arbeit war jedoch die Unterstützung der in den betreuten Einrichtungen durchgeführten Projekte.
Kita Melanchthon: Das Sozialwerk bezuschusste weiterhin das monatlich stattfindende Projekt „Gesundes Kinderfrühstück“ mit Produkten aus der Region sowie den Kauf einer Bücherkiste zur Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten.
Grundschule Klein-Flottbeker-Weg: Wir unterstützten auch diese Schule beim Projekt „Bücherkiste“.
Kita Bernadottestraße: Wir halfen bei der Anschaffung von Yogakissen für die Gruppen.
Loki-Schmidt-Schule: Das Projekt „Jeki“ (jedem Kind ein Instrument) in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater wurde weiter gefördert.
Elbe-Aktiv-Spielplatz: Nachdem einige Kettcars gestohlen worden waren, ersetzten wir ein Kettcar mit der Auflage, dies besser zu verwahren. Zusätzlich wurde von uns ein Fahrrad
finanziert.
Spielplatz Goldschmidtpark Wie jedes Jahr wurde auch im vergangenen Jahr die Syltreise einer Gruppe unterstützt, außerdem förderten wir ein Gartenprojekt, bei dem die Kinder Pflanzen anbauen und deren Entwicklung bis zur Frucht verfolgen konnten.
Kita Seestraße: Hier kauften wir für die Kinder Besen, Harken und einen Spielzeugkipplaster.
Behindertenbetreuung:
Schule Hirtenweg: Um die Neugestaltung des Eingangsbereichs in Eigenarbeit zu ermöglichen und vorzubereiten, halfen wir bei der Finanzierung eines Graffiti-Workshops.
Behindertenhilfe Christuskirche: Wie jedes Jahr wurde die Sommerfreizeit mit Zuschüssen zu Mieten von Kanus und Flößen sowie kleinen Extras gefördert.
Elbschule (Gehörlose): Hier finanzierten wir fünf Cajons (Kistentrommeln), die die sensorische Entwicklung der Kinder unterstützen sollen.
Sonstige Institutionen:
Friedenshort im Urnenfeld: Auch hier unterstützten wir wie immer die Sommerreise und mit einer kleinen Summe für jede Bewohnerin individuelle Wünsche zu Weihnachten.
Wohnunterkunft Notkestraße:
Um den Bewohnerinnen der Wohnunterkunft Notkestraße den Start außerhalb der Unterkunft in einer eigenen Wohnung zu erleichtern, wurden der Heimleitung Wäsche und Hausrat zum Verteilen zur Verfügung gestellt.
Lebensmittelgutscheine: die Anzahl der mit Lebensmittelgutscheinen unterstützten Personen wurde erweitert. Lebensmittelgutscheine gingen an die Bewohnerinnen der Wohnunterkunft Notkestraße und die Bewohner der Zimmer-Mohr-Stiftung sowie an mehrere bedürftige Einzelpersonen.
Zuwendungen Ostern/Weihnachten: Wie in jedem Jahr wurden die Bewohner der Kirchenkaten der Christuskirche, der Zimmer-Mohr-Stiftung sowie bedürftige Einzelpersonen durch Oster- und Weihnachtsgeschenke erfreut, z.T. in der Form von Bargeld, z.T. als Sachspenden.
Sonstige Zuwendungen: Einmalig spendeten wir für den Laternenumzug der Freiwilligen Feuerwehr Großflottbek.
Ausblick
Angesichts des im Ganzen erfreulich hohen regelmäßigen Spendenaufkommens sollen in Zukunft noch stärker besondere Projekte gefördert werden. Dabei ist geplant, dass im Einzelfall die Kosten für die Projekte nicht wie bisher nur anteilig, sondern vollständig übernommen werden können.
Da zwei Stiftungen als großzügige Spender besonderen Wert auf die finanzielle Unterstützung von Senioren bzw. Senioreneinrichtungen legen, wird es unsere Aufgabe sein, nach Aufhebung aller Beschränkungen die Kontakte hier zu intensivieren, bzw. neue zu knüpfen und ensprechende Wünsche und Bedarfe zu definieren.
Auch die Bemühungen um die Gewinnung neuer Mitglieder bleibt weiter eine wichtige Aufgabe.
Danksagung
Wir danken allen Spendern für ihre Unterstützung und werden uns auch in Zukunft für eine sinnvolle Verwendung der Gelder einsetzen.
Der Dank gilt aber auch allen, die im Jahr 2022 ehrenamtlich für das Sozialwerk tätig waren und sich mit großem Engagement für die gute Sache eingesetzt haben.
24.Februar 2023
Cornelia Ike
Dank an die Spender
Das Sozialwerk des Bürgervereins bedankt sich ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern, die uns mit ihren Zuwendungen auch im vergangenen Jahr unterstützt haben. Mit Ihrer Hilfe können wir auch im Jahr 2023 unsere ehrenamtliche Arbeit für Hilfsbedürftige in unseren Stadtteilen fortsetzen.
Wie auch in den vergangenen Jahren werden wir Sie regelmäßig über unsere Arbeit in „Unser Blatt“ unterrichten. Wir wünschen Ihnen alles Gute für das neue Jahr.
Ihre Sozialwerker
Einblick in das breite Spektrum der Verwendung Ihrer Spenden
Die Behindertenhilfe der Christuskirche Othmarschen
Im November besuchten sechs behinderte Pfadfinderkinder mit ihren Gruppenbetreuern für einen Tag eine Siebdruckwerkstatt. Zur Vorbereitung auf den Werkstattbesuch wurden bei den wöchentlich stattfindenden Gruppentreffen von den Kindern Motive gezeichnet. Sie malten mit viel Ausdauer Gesichter, Tiere, Dinosaurier und „abstrakte Kunstwerke“. Beim Besuch der Druckwerkstatt wurde den Kindern am Vormittag zunächst das Druckverfahren erklärt und die Siebe für den Druck vorbereitet. Nach der Mittagspause ging es dann los. Die unterschiedlichsten Motive - besonders beliebt waren die Dinos - wurden von den Kindern auf die Siebe übertragen und anschließend auf T-Shirts, Pullis und Stoffbeutel gedruckt. Die Kinder waren begeistert davon, ihre eigenen Motive drucken zu können, und konnten am Ende des Tages ihre selbsthergestellten Produkte stolz den Eltern präsentieren.
Die Betreuer waren sich einig: "Dieser Aktionstag kam bei den Kindern so gut an, dass wir auch in diesem Jahr wieder zwei Aktionstage für behinderte Kinder anbieten wollen."
Alten-Pflegeeinrichtung Bugenhagenhaus
Hier berichtet Leiterin der Sozialen Betreuung, Frau Katharina Hesse:
Es ist Dienstagmittag. Frau Bauer (Name geändert) sitzt im Gemeinschaftsbereich an ihrem Platz und isst ihren Eintopf. Um Punkt 12 Uhr geht die Fahrstuhltüre auf, und ein großes Regal auf Rollen wird aus dem Aufzug geschoben. Eine Mitbewohnerin ruft von weitem „Da sind Sie ja wieder! Ich hätte gern eine Tüte Schokolinsen“. Frau Bauer wird hellhörig: sie liebt Schokolinsen! Die rosafarbenen mag sie besonders gern. Sie denkt nach. Wie lange habe ich die nicht mehr gegessen? Frau Bauer hat ihr Mittagessen aufgegessen und fährt in ihrem Rollstuhl einmal zu dem großen Regal hin, um zu sehen, was dort noch alles draufsteht. Sie erfährt, dass es sich bei dem Regal auf Rollen um einen mobilen Kiosk handelt, den „Hökerwagen“.
Hier werden einmal in der Woche beliebte Kleinigkeiten verkauft. Ganz besonders gut kommen Schokolade, Lakritz und Taschentücher an. Frau Bauer weiß, dass sie kein Geld hat, um sich die geliebte Süßigkeit zu kaufen. Frau Bauer muss ihr Geld zusammenhalten. Sie kann sich die Linsen einfach nicht leisten. Also muss sie umkehren.
Solche und ähnliche Situationen begegnen uns in Zeiten von Altersarmut häufig. Der gewohnte Lebensstandard kann aufgrund kleiner Renten nicht annähernd gehalten werden. Zu viel von der Rente geht für Heimkosten, Medikamente und notwendige Dinge des täglichen Lebens ab, oft, bis nichts mehr übrig ist.
Wir vom Bugenhagenhaus bemühen uns jeden Tag darum, unseren Bewohnerinnen und Bewohnern den Lebensabend so angenehm wie möglich zu gestalten – doch vieles ist eben nicht schaffbar. Das Sozialwerk des Bürgervereins Flottbek Othmarschen trat an die Einrichtung heran und begann sofort, auf unterschiedliche Art zu unterstützen. Wir haben dem Werk den liebevollen Untertitel „Hilfe aus dem Off“ gegeben. Für die hier lebenden Menschen unsichtbar, aber immer wieder und konstant zuverlässig und hilfreich. Sei es die Kostenübernahme eines wichtigen, aber privat zu zahlenden Medikaments, ein kleines Taschengeld für die „Schokolade zwischendurch“, eine kleine Aufmerksamkeit zu Weihnachten, Finanzspritzen für Ausflüge oder das Sponsern einer leckeren Torte für einen runden Geburtstag. Dabei stets rücksichtsvoll-zurückhaltend, den Menschen als Individuum betrachtend, mit kreativen Lösungsansätzen.
Wir arbeiten nun seit fast 1 ½ Jahren gemeinsam daran, die Lebensqualität unserer Bewohnerinnen und Bewohner ein Stück weit zu verbessern, was jeden Tag ein kleines bisschen mehr gelingt. Frau Bauer war bei uns eine der ersten Bewohnerinnen, die von der „Hilfe aus dem Off“ profitieren konnte – sie erhält ein kleines monatliches Taschengeld. Nun wartet sie jeden Dienstag um die Mittagszeit auf den „Hökerwagen“, um sich ihre Schokolinsen zu kaufen.
Die Mädchenwohngruppe „Friedenshort“ der evangelischen Jugendhilfe
berichtet begeistert über die vom Sozialwerk ermöglichten Gartenmöbel. Die elf Mädchen der Wohngruppe haben es besonders in diesem heißen Sommer genossen, auf den bequemen Liegen in der Sonne zu dösen oder auf den im Schatten der hohen Eiche zu einer Sitzgruppe aufgestellten Stühlen miteinander zu klönen. Ein kleiner Segeltuch- Pavillon erfuhr seine Einweihung schon im Winter. Er erwies sich als standfest und hielt sogar den Schnee auf seinem Dach aus. So konnte bei heißem Apfelpunsch im winterlichen Garten gemütlich gefeiert werden. Die Mädchen und Erzieherinnen der Wohngruppe Friedenshort bedankten sich herzlich beim Sozialwerk für diese Sommer- und Winterfreuden.
Behindertenschule Hirtenweg
Die Schule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung schickte als Dank für unsere Unterstützung beim Kauf von Fahrradhelmen ein Foto der begeisterten
Bei diesen und vielen anderen Aktivitäten des Sozialwerks macht uns unsere ehrenamtliche Tätigkeit besonders viel Freude. Haben auch Sie Lust, unser Team durch Ihre aktive Mitarbeit zu unterstützen?
Dann nehmen Sie bitte Kontakt auf unter e-mail: helga.fox@gmx.de oder cornelia.ike@gmail.com oder über die Geschäftsstelle des Bürgervereins, Tel.: 8907710
Auch Ihre Spenden sind zielführend: Sozialwerk des Bürgervereins Flottbek-Othmarschen Konto DE 35 2005 0550 1043 2193 67 Wir würden uns sehr freuen!
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