www.700jahreothmarschen.de

Das Abschlusskonzert zu unserem Jubiläumsjahr im Gymnasium Hochrad war ein voller Erfolg!

Im Rahmen des 700-jährigen Jubiläums unseres Stadtteils Othmarschen spielte die Sunshine Band, die Senior Big Band des Othmarscher Gymnasiums Hochrad, ein Konzert unter der Leitung von Dr. Sebastian Korff, um das Jubiläumsjahr musikalisch ausklingen zu lassen. Im Repertoire war ein bunter Strauß von Songs aller Big Band typischen Stilrichtungen, sei es traditioneller Swing der 1940er Jahre oder auch Popsongs und Weihnachtslieder wie z.B. "All I want for Christmas is you" von Mariah Carey.

 

Umrahmt wurde das Konzert durch Aktivitäten des Bürgervereins, der Interessengemeinschaft Waitzstraße und der Ton- und Veranstaltungstechnik des Gymnasiums Hochrad, die sowohl für guten Ton und hervorragendes Licht, als auch für das leibliche Wohl in Form von Glühwein und leckeren Würstchen sorgte.

Lassen Sie sich die Chronik zu "700 Jahre Othmarschen" nicht entgehen!

Gegen eine Mindestspende von € 10,00 können Sie dieses Meisterwerk der Geschichte Othmarschens erstehen! Erhältlich im BVFO-Büro, im Archiv-Verein, bei der VHS West, in den Buchhandlungen Quotes und Harder in der Waitzstraße sowie in der Apotheke am Teich in der Liebermannstraße. Sicherm Sie sich ein Exemplar (oder auch 2, 3, 10!), bevor sie vergriffen sind!

 

Selbstverständlich können Sie uns auch hier auf der Seite eine Nachricht schicken, wenn Sie gern ein Exemplar hätten, dann bekommen Sie sie auch per Post zugeschickt.

Fotoausstellung in der Asklepios Klinik Altona (AKA)

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 700 Jahre Othmarschen hat die Asklepios Klinik in ihrer Eingangshalle eine sehr interessante Ausstellung über die Krankenhausgeschichte in Altona präsentiert.

Seit Ende Juni 2017 ist diese für alle Patienten, Gäste und Besucher zugänglich. Die großzügige Hängung der Bilder lässt es zu, dass man sich ohne Drängelei und in Ruhe den einzelnen Phasen dieser über 200-jährigen Krankenhausgeschichte widmen kann. Das große Interesse hat die Leitung des AKA veranlasst, die sehenswerten Fotos weiter auszustellen.

Entnommen sind diese u. a. dem Buch unseres langjährigen Mitglieds Prof. Dr. Oswald Müller-Plathe „Aus der Geschichte des Altonaer Krankenhauses“ von 2011. Als Schenkung befindet sich auch ein Buch-Exemplar in unserem Archiv-Bestand. Niemand besucht ohne triftigen Grund ein Krankenhaus. In diesem Fall ist jedoch ein empfehlenswerter Anlass, die lange Geschichte über die historischen Bilder mit ihren Erklärungen zu entdecken und zu betrachten. Die Dorf/Stadt-Zeitung hat in ihrer Ausgabe 09/2017 unter dem Titel „Geschichtsstunde bei Asklepios“ einen lesenswerten Beitrag dazu veröffentlicht.

 

Manfred Walter

Nachlese zum Festakt am 25. Juni 2017

Wie in „Unser Blatt“ Juli und September 2017 bereits angekündigt, folgt hier die Zusammenfassung des Rede-Beitrags zum Festakt 700 Jahre Othmarschen.

 

Herr Hans-Peter Strenge hatte sich freundlicherweise bereit erklärt, diese Festrede zu halten und wie gewohnt, engagiert und sachkundig die Zuhörer in einen Teil der Othmarscher Geschichte hineingeführt.

 

700 Jahre Othmarschen

 

In seiner Festrede zum Othmarschen-Jubiläum im Gemeindehaus der Christuskirche erinnerte der frühere Bezirksamtsleiter und Staatsrat Hans-Peter Strenge zunächst daran, dass er auf den Tag genau vor zwölf Jahren am 25. Juni 2005 in der Groß Flottbeker Kirche die Festrede zu 700 Jahre Flottbek gehalten habe. Da er keine Unterlagen wegwerfe, habe er seine Stichworte von damals noch dabei und könnte doch gut darauf verweisen, wenn . . . ja wenn Flottbek und Othmarschen nicht fast so unterschiedlich wären wie Düsseldorf und Köln.

 

So sei Flottbek durch Caspar Voght nach 1785 schon fast ins europäische Blickfeld geraten, während zu der Zeit Othmarschen nur ein verträumtes Bauerndorf gewesen sei. Später habe Othmarschen dann vor allem nach der Eingemeindung in die Stadt Altona 1890 eine stürmische Entwicklung genommen und seit dem 1. April 1939 seine Stadtteilgrenzen bis zur Baron-Voght-Straße im Westen und zur S- Bahn im Norden ausgedehnt. Bis dahin habe Othmarschen im Norden nur bis zur Teufelsbek in der Walderseestraße gereicht, der Bahnhof habe teils auf Groß Flottbeker und teils auf Bahrenfelder Gebiet gelegen.

 

Strenge stellte dann kurz die staatsrechtliche Lage bis 1640, die Zeit des dänischen Gesamtstaats von 1640 bis 1864, die österreichische Beteiligung 1864-1866 und die Preußenzeit (1867-1937) dar. Der Eingemeindung nach Altona im Jahr 1890, befördert durch Oberbürgermeister Franz Adickes, habe zwei Jahre später auch Groß Flottbek folgen wollen. Adickes’ Nachfolger hätten das aber „versemmelt“, so dass Gemeindevorsteher Lüdemann und Ziegeleiunternehmer Ferdinand Ancker dort andere Wege gegangen seien.

 

Als einschneidende Daten nannte Strenge die Jahre 1867 und 1882, also den Bau der Blankeneser Bahn und die Einrichtung einer Haltestelle an der heutigen Unterführung Parkstraße/Groß Flottbeker Straße für die Ziegelei Ferdinand Anckers. Der verlegte sich ab 1893 auf die Erschließung der Villenkolonie beiderseits der Bahn, die er zu Unrecht „Neu-Othmarschen“ nannte, denn sie lag auf Groß Flottbeker Gemarkung. Der neue Bahnhof nach Hochlegung und Ausbau der Vorortsbahn (1895/96) hieß dann auch Groß- Flottbek-Othmarschen und hatte einen Ausgang zur Bahrenfelder und einen zur Groß Flottbeker Seite.

 

Nun kam auch auf der Bahrenfelder bzw. Othmarscher Seite die Villenbebauung voran: In der Gottorpstraße, Reventlowstraße, am Beselerplatz, aber auch an Wrangelstraße, Margarethenstraße und Ziethenstraße (Liebermannstraße, Emkendorfstraße und Ansorgestraße).

 

In der Chronik des Bürgervereins kann man sehr schön an Fotos nachvollziehen, dass die Othmarscher den weiten Weg zur Vorortsbahn weniger gern gingen und lieber die Pferdebahn am Teich, bis 1921 die elektrische Altona- Blankeneser Straßenbahn, die durch den Othmarscher Kirchenweg kam, und dann die HHA-Straßenbahn bis zum Hochrad oder zu Groths Gesellschaftshaus an der Wrangelstraße nahmen.

 

Auch beim Straßenbau hatten die Altonaer Planer Großes vor: die Roonstraße (Walderseestraße) wurde mehrspurig ausgebaut und sollte nach Westen durchgebrochen werden, was man an der breiten Golfstraße noch sehen kann. Die Baurstraße vierspurig nach Norden führen, wie an der Unterführung noch zu sehen ist.

 

Bis zum Ersten Weltkrieg waren dann der Kirchenneubau aus Mitteln des Etatsrats Donner und das Missionshaus entstanden, dazu viele bemerkenswerte Villen der Architekten Ostermeyer, Gerson und später Karl Schneider und Peter Behrens. Drei große Bauernhöfe von Röper, Groth und Schmidt prägten aber weiterhin den Ortskern, die Bilder in der Chronik und in der Fotoausstellung im Volkshochschulgebäude zeigen diesen Zustand eindrucksvoll.

 

Hans-Peter Strenge kam dann auf die Zeit nach 1933 zu sprechen: Röpers Hof wird Reichserbhof, Hans Röper Ortsbauernführer, aber er verlässt SA und NS- DAP nach kurzer Mitgliedschaft noch vor 1938 wieder, vielleicht auf Drängen der Mutter, die eine strikte Gegnerin der Nazis war und daraus auch im Dorf keinen Hehl machte.

 

Wäre Hitlers Elbbrückenplanung verwirklicht worden, wäre Othmarschen samt Kirche und Röperhof unter riesigen Auffahrtrampen verschwunden. Der Röperhof sollte ans Hochrad als Museumsstück verlegt werden, Röper selbst im Osten eine neue Bauernstelle erhalten.

 

Nach dem Groß-Hamburg-Gesetz vom Januar 1937 drohte Othmarschen, das nun den Jenischpark einschloss, weiteres Ungemach: eine Hansische Universität mit Institutsgebäuden im Park, ein Groß-Krankenhaus etwas weiter westlich auf Nienstedtener Gebiet. Alles Papier, aber 1943 doch mit einzelnen Bomben im Dorf spürbare Auswirkungen der braunen Jahre.

 

Zum Schluss gab Strenge einen Ausblick in die 50er bis 70er Jahre: Kindergrün an der Schule Hirtenweg, die Kühe von Röper noch im Dorf, dann das neue Krankenhaus 1970 und die Autobahn mit dem Elbtunnelbau. Auch die Erhaltung des Schmidt’schen Hofs, die grüne Mitte auf der Autobahnfläche, der vergebliche Einsatz für ein Hallenbad auf Röpers Weide und am Ende das Flüchtlingsdorf Holmbrook gehören dazu.