Neues vom Archivverein

Auch wenn nicht jeden Monat in “Unser Blatt” etwas zum Archiv zu lesen ist, bedeutet dies nicht, dass wir Aktiven untätig sind. Ganz im Gegenteil. Es gibt wieder eine Menge aufzuarbeiten und zu archivieren, denn wir haben interessantes Material erhalten. 

Kennen Sie noch “Groths Etablissement” an der Elbchaussee, Ecke Liebermannstraße? Es stand dort von 1870 bis 1974 und ist mir in erster Linie durch seine Rollschuhbahn in Erinnerung geblieben, denn für einen Besuch hatten meine Eltern leider nicht genug Geld. Vor einigen Wochen überließ uns eine Urenkelin aus der Familie Groth viele Dokumente, Fotos und Berichte, selbst Tagebücher von früher. Ein wirklicher Schatz. 

Ebenfalls eine Kostbarkeit sind die handschriftlichen Protokolle des Grundeigentümervereins Flottbek (nördlich der Bahn) bis 1905, in denen es z. B. auch um die Namensänderung von Straßen ging, was heute von anderen Gremien entschieden wird. Herr Gerhard Simmon, der Initiator des Archivs, hat uns diese Protokolle geschenkt und damit wir nicht stundenlang damit beschäftigt sind, die teilweise nicht sehr gut lesbare Sütterlin-Handschrift zu entziffern, hat er auf seine Kosten gleich die Übertragung ins Lesbare mitgeliefert. Auch an dieser Stelle Herrn Simmon noch einmal ganz herzlichen Dank für sein Engagement für das Archiv. 

 

Kurz vor Weihnachten besuchte Herr Schmoock vom “Hamburger Abendblatt” das Archiv. Er hatte die großen Fotos auf dem Bahnhof Othmarschen entdeckt… Vielleicht ist sein Bericht mit Fotos schon erschienen, wenn Sie diesen Artikel lesen. 

Im November-Heft von “Unser Blatt” hatten wir Sie um Mithilfe gebeten. Wir suchten ein unbekanntes Haus und hatten einige Fragen. Zwar können wir zum früheren Standort des abgebildeten Hauses weiterhin keine Angaben machen (wahrscheinlich steht es nicht mehr und keiner erinnert sich), aber zum Haus Ansorgestraße 19-21 haben wir nicht nur erfahren, wann der Brand war (1973), sondern auch welche Geschichte dieses Haus hat. Die Eigentümer waren so freundlich, mir in einem längeren Gespräch vieles über das Haus und seine (menschlichen und tierischen) Bewohner zu verraten und dabei auch einiges richtig zu stellen, was seinerzeit im Zusammenhang mit dem Brand falsch berichtet wurde Sie können all dies und noch viel mehr im Archiv nachlesen. Immer Donnerstags von 10 bis 12 Uhr sind wir in unserem Raum der VHS (Haus 1, 1. Stock, Raum 17) in der Waitzstraße 31 anwesend, ein anderer Termin lässt sich aber auch vereinbaren (Tel. 880 22 45). Kommen Sie uns besuchen… 

 

… und wenn möglich bringen Sie etwas mit: z. B. die Geschichte Ihres Hauses oder von “Flottmarschenern”, Berichte und Fotos von früher (fand gerade ein Foto aus dem Jahre 1939, als auf dem Beselerplatz ein Maibaum aufgestellt wurde), Dokumente usw. Wir sammeln alles, aber verständlicherweise nur aus unseren Stadtteilen. Sonst würde auch sehr schnell der Raum in der VHS nicht mehr ausreichen und Mietkosten für einen größeren Raum können wir uns nicht leisten, denn unser Archivverein kann auch so schon allein mit den Mitgliedsbeiträgen nicht existieren. Wir sind für unsere Arbeit dauerhaft auf Spenden und Sponsoren angewiesen. 

 

Christoph Beilfuß