Diesmal ging es erst um 10.45 Uhr ab Statthalterplatz los, da wir um 12.00 Uhr im Tatenberger Fährhaus zum Mai-Schollen-Essen erwartet wurden. Gestärkt nahm uns um 13.30 Uhr die „Rundümwieserin“ Frau M. Gellersen in Empfang, und wir starteten die große Rund- und Querfahrt durch Hamburgs Blumen- und Gemüsegarten, das größte Anbaugebiet Deutschlands. Es wird auch das Vier-Stromland genannt, wenn man die Bille einbezieht. Es sind die Dove Elbe (Taube Elbe), Gose Elbe, Bille und Strom Elbe.
Dieses Gebiet liegt nun direkt vor unserer Tür, doch haben wir vieles Neues erfahren und zu sehen bekommen. Die Fahrt vorbei an wundervollen alten Bauernhäusern, Katen und Kirchen (hierzu hatten wir leider keinen Zutritt). Auch interessant war, als uns Frau Gellersen raten ließ, warum ein großes Bauernhaus wohl so kleine Fenster hätte. Die Erklärung: früher gab es eine Fensterglassteuer.
Vierlanden besteht aus 4 Stadtteilen: Altengamme, Curslack, Kirchwerder und Neuengamme. Marschlanden aus 8 Stadtteilen: Allermöhe, Billwerder, Moorfleet, Neuallermöhe, Ochsenwerder, Reitbrook, Spadenland und Tatenberg.
Das Kulturgebiet zeichnet sich durch seine Deichlandschaft und Naturschutzgebiete aus. Trachten, Tradition und die plattdeutsche Sprache haben heute noch ihren Wert. Die Besiedelung dieses fruchtbaren Schwemmlandes im eiszeitlichen Urstrom der Elbe begann im 12. Jahrhundert.
Die Gose Elbe ist ein 15 km langer Altwasserarm vom Hauptstrom Unterelbe abgetrennt. Es gibt nur noch Verbindungen über mehrere Bracks. Hinter der Reitschleuse ist die Gose Elbe ein kurzes Stück für Motorboote befahrbar, bevor sie nach etwa 500 Metern in die verbreiterte Regattastrecke in die Dove Elbe mündet. Die Dove Elbe ist ein 18 km langer Nebenarm der Elbe, die 1437 durch einen Verbindungsdeich zwischen der Insel Altengamme und Neuengamme vom Hauptstrom der Unterelbe abgetrennt wurde, um das Fahrwasser des Hamburger Hafens zu verbessern.
Die Vier- und Marschlanden haben ca. 27.800 Einwohner, und das ganze Gebiet umfasst 132 qkm. Es befinden sich dort ca. 520 Blumen- und Gemüseanbaubetriebe neben anderen Betriebsarten. Auch an allen bekannten Stätten, wie Rieckhaus und die Entwässerungsmühle, Konzentrationslager Neuengamme, Zollenspieker Fährhaus etc. kamen wir vorbei.
Es war eine intensive mit umfangreichen Erklärungen voll gespickte Rundfahrt, was ich hier gar nicht alles erwähnen kann, Wir danken Frau M. Gellersen und dem umsichtigen Fahrer, Herrn F. Dittmer, vom Reisering.
Und nun ging es noch einmal in das Tatenberger Fährhaus, wo wir bei Kaffee und Kuchen Gesehenes und Gehörtes verarbeiten oder Frau Gellersen noch Fragen stellten konnten. Danach ging es auf direktem Wege zum Statthalterplatz zurück.
Elke Pöttger